Alles BACKSPIN?!
00:00:00: Ich kann nicht verstehen, wie es deutsche Hip-Hop-Geschichte im Fernseher auf Vox gibt, wie es ein Hip-Hop-Museum geben kann, ohne dass da die Organisation stattfindet.
00:00:12: Ohne dass bei mir jemals das Telefon geklingelt hat.
00:00:15: Meine Telefonnummer steht Gott verdammt nochmal hinten auf den Platten drauf.
00:00:20: Kann ich nicht verstehen, kann ich nicht ernst nehmen und hat mich auch so sehr geärgert, dass ich auch die Leute, die damit verantwortlich waren, ich konnte die nicht mal ansprechen, obwohl ich die ja eigentlich kenne.
00:00:31: Also schon daher wäre es doch um so einfacher gewesen uns anzusprechen oder ein rikski oder ein fehlergläde jeder oder wen auch immer.
00:00:37: Also wir ist ja nicht so als wären wir jetzt unheimlich schwer zu erreichen gewesen.
00:00:40: aber bei uns hat nie einer angerufen und gefragt hey was könnt ihr dazu beisteuern?
00:00:44: Hätten wir jede Menge beisteuern können.
00:00:46: Aber du hast ja gerade richtig gesagt genau das ist das Blitzmob Album.
00:00:50: Das ist tatsächlich ein Wert wo du verschiedene Strömungen des Hip-Hops siehst und dann findet man nicht in diesem beschissenen Hip-Hop Museum statt.
00:01:00: Sorry, fuck you.
00:01:06: Es gibt diese Momente, wenn man das hier ein bisschen länger macht, da merkt man, wie alt man geworden ist und trotzdem steckt da drin dann auch immer ganz viel Freude darüber, dass jetzt so ein Thema hier auf dem Tisch liegt und es sind dreißig Jahre, über die wir gleich sprechen werden.
00:01:19: und ich entschuldige jetzt schon meine Stimme, ich bin ein bisschen eingeschlagen, aber es war mir egal, ich wollte trotzdem dieses Gespräch führen, denn... Bei Backspinnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn.
00:01:40: Ich merke es, wenn ich mit meinem Team spreche, sage, ihr müsst doch wissen, wer der Blitzmob ist.
00:01:57: Und die, aber zwanzig Jahre jünger, wird auf weißem Fahne schwenken und nicht ganz genau wissen, was hier eigentlich los ist.
00:02:06: Ich befürchte, wir müssen das heute gemeinsam ein kleines bisschen machen, damit wir die Leute haben und trotzdem auch das holigen, was es ist.
00:02:14: Fangen wir doch einfach mal damit an, wie ist gerade die Lage bei euch?
00:02:17: Denn es geht darum, dass es beim Lieblingsplatte-Festival einen Auftritt von Blitzmob zum Album, die Organisation geben wird.
00:02:24: Was ja der feuchte Traum für jeden ist, der diese Platte im Schrank hat.
00:02:27: Also wie geht es euch?
00:02:29: Ja, also uns geht es erst mal so weit gut, um deine Kollegen ein bisschen abzuholen.
00:02:34: Das ist halt eben so.
00:02:36: Wir
00:02:37: stammen halt aus so einer Analogenzeit, wo es noch kein Spotify, kein Apple Music, kein World Wide Web gab, so in der Situation.
00:02:46: konnten wir uns natürlich viel erlauben musikalisch, was heute nicht mehr gehen würde.
00:02:50: Das heißt, wenn man sich unser Album über das war jetzt auch so ein bisschen sprechen, die Organisation anhört und hört sich an, was wir alles gesandelt haben und was wir für Musik verwurscht haben, ohne auch nur einmal auf die Idee gekommen zu sein, um nach Rechten zu fragen, ist das halt eben das Resultat, dass du es jetzt nur irgendwo hörst.
00:03:10: Also das heißt, wir sind schlicht in der Lage, Schlicht und einfach nicht in der Lage, unsere Musik irgendwie auf Spotify oder iTunes oder sonst irgendwie zu veröffentlichen.
00:03:20: Oder gar, wir könnten auch nicht mal weltweit jetzt hier irgendwie eine Platte rausbringen oder so mit dem Shit, wird uns direkt der Arsch weggeklagt werden.
00:03:28: So von daher kennen die Leute uns halt eben nicht, weil wenn du Blitzmob googles, musst du noch richtig Recherchearbeit leisten, um zu wissen, wer wir sind.
00:03:36: Aber Rick, wie ist das für dich, also zu wissen, dass das da ist mit der Legacy und dann aber auch die Bewusstsein, dass es heute einfach vielleicht auch schweres Zugang dazu zu kriegen?
00:03:46: Ja, Tatsache ist einfach selbst, wenn man uns nicht kennt, man kennt auf jeden Fall die Leute, die wir beeinflusst haben, für die wir den Weg geebnet haben.
00:03:56: und alleine schon mit Blitzfönö, das erste Hip Hop Label in Deutschland, was sich auf Hip Hop spezialisiert hat und darauf... Beruthia, der Blitzmob.
00:04:08: Blitzmob ist das Kollektiv der Künstler um Blitzvinül.
00:04:12: Wir haben halt Blitzvinül im Frühjahr deinerneunzig gegründet.
00:04:18: Und unter anderem mit LSD und CUS.
00:04:23: Und wir als LSD hatten natürlich schon Erfahrungen mit Label und Vertrieb über die LSD Album und die EP, unsere Zeit auf Rhythm Attack.
00:04:33: Und das haben wir halt genutzt damals.
00:04:37: Wenn du mal guckst, als Output, wenn man jetzt den Daniel Sluger nimmt, als Federglede jeder, mit seiner Band, die Firma, die war ja auch die letzten zwanzig Jahre sehr, sehr erfolgreich.
00:04:49: Oder das, was der Daniel jetzt macht, ist ja auch sehr erfolgreich und sah eine Platinplatte nach der anderen ab, hat aber alles nichts mit dem Blitzbob zu tun.
00:04:58: Aber es ist halt eben genauso, wie du sagst, wenn man ... Wer ist der Blitz-Mob?
00:05:02: Gehen alle den einfachsten Weg, gehen zu iTunes und wollen was hören und kriegen nichts.
00:05:07: Oder gehen zu Spotify und wollen was hören und kriegen nichts.
00:05:10: Und dieses Vakuum an Informationen spielt sich natürlich auch weiter in Richtung Booking-Veranstalter.
00:05:20: Wenn jetzt irgendeiner kommt und sagt, ja, wen könnten wir denn mal buchen?
00:05:23: Ja, dann gucken die bei Spotify oder bei iTunes.
00:05:27: Von daher sind wir tatsächlich jetzt die letzten zwanzig Jahre so als Blitzmob, als Kollektiv, halt eben nirgendwo aufgetaucht.
00:05:36: Und wenn du weißt besser, als wir, wie schnell ledig jetzt die Musik ist, du hast letzte Woche ein Hit und diese Woche kennt dich keiner mehr.
00:05:42: Von daher verstehe ich das total, dass die Leute ... Kein Schimmer haben, wer wir sind.
00:05:47: Es sei denn die Renten, zum Beispiel jetzt, du könntest nach Hamburg gehen in den Desserts, vor der hängt noch ein Poster von uns.
00:05:53: Ja, und ich glaube, das ist auch immer so der Punkt.
00:05:55: Die wissen, die wissen, man merkt es natürlich, dass wenn du dich mit auch Menschen, die sich mit der Kultur auseinandersetzen, Menschen, die vielleicht auch damals schon dabei gewesen sind, die sprechen ja nur in höchsten Türen von dem, was damals geschaffen wurde.
00:06:08: Und für die ist das ein heiliger Gral.
00:06:10: Das merkt man auch immer an Discoxpreisen für bestimmte Veröffentlichungen.
00:06:13: Das geht hier ganz genau so.
00:06:15: Und das ist ja auch viel von der Legacy, die da drinsteckt.
00:06:18: Ich glaube, um den Leuten da draußen ein Gefühl davon zu geben, denn die, die wissen, die freuen sich darüber, dass wir zu übersprechen können, aber auch die, die das nicht mitbekommen haben, denen ein Gefühl davon zu geben, wo war man Anfang der neunziger Blitzvindül?
00:06:32: Was ist das für eine Situation?
00:06:34: Und wie gibt man sich damals auch, wenn man heute darauf guckt, wie alle eigentlich nur Solo-Künstler sein wollen, den Wahnsinn sich als ein Kollektiv in so einer Größe zusammenzustellen?
00:06:45: Ein Kulturblick, der wichtiger war als der musikalische wahrscheinlich.
00:06:48: Und das war schon gar nicht ein Kaufmännischer, was heute wahrscheinlich den Leuten gar nicht mehr vorstellbar ist.
00:06:54: Aber könnt ihr das Gefühl beschreiben, in dem ihr damals wart, als das Ganze entstanden ist?
00:06:59: Das waren ja nicht nur wir.
00:07:01: Das war halt einfach, wenn man Musik veröffentlicht hat, war das immer auf physischen Tonträgern.
00:07:07: Und das war eine große Hürde.
00:07:08: Das war ein großer ... eine große Herausforderung und die sind wir halt eingegangen, haben gesagt, wir beziehen das durch, wir gründen Label und als erstes auf Hip-Hop spezialisiertes Label in Deutschland haben wir auch viele Leute damals wirklich gecoached, die sind zu uns nach Köln und Düsseldorf gekommen.
00:07:27: Wir haben die Leute wirklich gecoached, was Vertrieb und Musikverlag usw.
00:07:32: angeht.
00:07:34: Und das war halt Musik rausbringen war was Besonderes ist nicht wie heute.
00:07:39: du hast ein Spotify account du.
00:07:42: Machst auf deinem vielleicht sogar auf deinem Handy nimmst du deinen Track auf und missteh'n und lädt's dann rauf.
00:07:48: Das gab's halt damals einfach nicht.
00:07:51: und.
00:07:52: Außerdem auch ich sag mal die die die musikalischen Ansprüche hinter dem jetzt tatsächlich ganz andere.
00:08:01: wenn man sich jetzt ich sag mal.
00:08:03: Eine COS Maxi nimmt und würde die in Einzelteile zerlegen, da würden andere Leute drei Alben draus machen.
00:08:11: Wenn Leute, die sich ein bisschen mit Musik auskennen, sich die Scheibe anhören, sagen die auch, seid ihr denn irre?
00:08:16: Wie viel Arbeit war das denn?
00:08:18: Dann sage ich immer, keine Ahnung, ich war nur ein Viertel, wenn ich vielleicht sogar nur zehn Prozent davon dabei war, wenn das alles viel zu viel und viel zu nervig war, da nächtelang neben dem Sandler zu sitzen.
00:08:30: Aber der Mika, der Bruder vom Riggs.
00:08:34: Und der Daniel, die haben es halt durchgezogen, wie die Irren.
00:08:39: Das heißt, das war da ein qualitativ ganz anderer Anspruch, der damals da war.
00:08:44: Aber wenn man mal überlegt, wie es alles anfing, wir waren ja im Grunde genommen in allen mehr oder weniger Vorreiter.
00:08:54: Man hat sich getroffen gesehen und man wusste, okay, der macht was mit Musik, man kam ins Gespräch.
00:09:01: Heute gehst du in die Stadt, dann rennst du an einem Snipestor vorbei und denkst, ja gut, hier hast du jetzt die komplette deutsche Musik-Szene, da hast du jetzt in einem Snipestor, dabei wollen die alle nur ein paar Schuhe.
00:09:12: Und das war halt eben damals anders, das heißt, es war alles kleiner, es war alles wiriger, es war alles Aufbruchstimmung und Goldgräberstimmung und so sind wir halt immer auch da rangegangen, was es vorhin einmal so ein finanziellen Aspekt genannt.
00:09:26: Der war bei uns überhaupt gar nicht vorhanden.
00:09:28: Wir haben das einfach gemacht aus Bock.
00:09:30: Wir haben gesagt, wie kriegen wir unsere Musik vertrieben?
00:09:34: Antwort war gar nicht, weil keiner unsere Musik haben wollte, weil die keiner kannte, weil sie nicht gab.
00:09:39: Also haben wir gesagt, ja dann machen wir mal ein eigenes Läden.
00:09:41: So wie man halt so ist, so mit Paaren zwanzig.
00:09:44: Einfach mal machen.
00:09:46: Würdest du heute, würdest du nicht mehr einfach mal machen.
00:09:49: Aber dann haben wir gesagt, komm, dann gründen wir jetzt das Ding und legen einfach mal los.
00:09:54: Komplett ohne Erwartungshaltung und einfach nur aus Spaß.
00:09:58: Und das war es halt eben auch.
00:09:59: Es war ein Riesenspaß, war viel Arbeit und war ein schönes Jahr.
00:10:06: Das gibt uns halt eben auch so ein bisschen diese Wegbereiterrolle.
00:10:11: Weil letztens war ich hier in Düsseldorfer der Killer Kalle, es ist ein Fünfzig-Jahre-Geburtstag gefeiert.
00:10:16: Da bin ich dahin mit Boostern und Schweier einer Promo gemacht.
00:10:19: Und dann kam halt eben tatsächlich Jungs, die wurden zehn Jahre geboren, nach unserem Release von der Platte.
00:10:27: Und fragten, wer ich denn bin, weil ich wohl augenscheinlich der Älteste war in dem
00:10:32: Laden.
00:10:34: Und dann habe ich das halt eben gesagt.
00:10:35: Man hat gesagt, oh ja, doch, doch, kenne ich, Mensch, danke.
00:10:39: Ihr habt den Weg bereitet, auf den wir jetzt gerade gehen.
00:10:43: Und dann habe ich gesagt, ja, das ist recht.
00:10:46: So, so.
00:10:48: hat man halt eben so kleine Einzelmomente, aber im Großen und Ganzen ist es halt eben so, dass wir tatsächlich komplett und beim Radar laufen durch fehlende Dokumentation.
00:11:00: Oder Präsenz in den digitalen Medien mittlerweile.
00:11:05: Ja, wobei, wo wir dabei gerade sind, es gibt da dieses Hip-Hop-Museum in Vorzahlen.
00:11:12: Damit habe ich mich aber gar nicht so sehr beschäftigt, weil es mich von Sekunde Eins halt total genervt und geärgert hat.
00:11:19: Und ich mich frage, wie kann es so was geben, ohne dass da der Blitzlinö mit Blitzbob, COS, LSD, weiß der Geier, alles stattfindet.
00:11:28: Also da findet von uns im Grunde genommen nichts statt.
00:11:32: Und sonst finde ich, ist schon fast grenzt an Fräschheit.
00:11:35: Also das hat mich richtig so sehr geärgert, dass ich mich dann ganz beschäftigen kann und wollte.
00:11:40: Da stecken sehr, sehr viele Sachen drin.
00:11:42: Ich muss das versuchen, so ein kleines bisschen zu sortieren.
00:11:44: Vielleicht als erstes auch noch mal um die Leute abzuholen.
00:11:48: Du bist ja, also ja, beide haben zu lange in diesem Thema drin und ich merke, wie es euch fasst, aber kannst du mir mal erklären, wer der Blitzmob eigentlich genau von Beginn, von Gründung an war und was daraus entstanden ist?
00:12:01: Neben Label und neben Musik, sondern als wirklich die Organisation.
00:12:05: Wer war das eigentlich?
00:12:08: Ja, ganz einfach ausgedrückt, die Das Kollektiv der Künstler auf Blitzvenül und im Umfeld.
00:12:16: Und das ist halt auch immer größer geworden.
00:12:21: Wir haben halt so einen krassen Ruf bekommen, dass dann auch Künstler aus dem Ausland uns kontaktiert haben, die auf dem Label sein wollten.
00:12:28: Wie zum Beispiel First Down aus Brighton.
00:12:31: Wir haben mit King Grant aus New York ein Album aufgenommen.
00:12:35: Damals völlig undenkbar.
00:12:36: Die Leute haben uns einen Vogel gezeigt, so mit New Yorker Rapper ein Album aufnehmen.
00:12:40: Als Deutsche, ihr spinnt doch.
00:12:42: Wir haben es einfach gemacht.
00:12:45: Wer Macht hat Macht, wir sind bis heute, eigentlich alle sind Macher.
00:12:54: Auch der Robert, ich bin Macher, das ist unsere Mentalität, sag ich mal.
00:13:01: Aber vielleicht um... Das ist
00:13:03: die Liebe zum Hardcore-Hip-Hop, Hardcore im Sinne von Kompromisslos und nicht Gangster, weil das ist... In meinen Augen ein großes Fehlkonzept, dass Hardcore gleich Gangster ist.
00:13:20: Aber da würde mir jetzt ein Riesenfass aufmachen.
00:13:24: Das ist schon ein bisschen weiter.
00:13:26: Ob der Nico wollte eher wissen, wer Blitzvinyl Gründer ist, wie das Blitzvinyl überhaupt entstanden ist.
00:13:32: Das war damals so, dass es gab die Gruppe LSD mit Future Rock und Rick Ski.
00:13:40: Und es gab die Gruppe C.U.S.
00:13:42: mit Feder Gladieder und dem Imperator.
00:13:46: C.U.S.
00:13:46: hat dann noch einen Rapper gesucht und sind dann über den Hallog, den Tool-Rack von STF, den ich damals vom BMX fahren kannte, auf mich aufmerksam geworden, weil ich halt eben auch so gerappt habe, ein bisschen vor mich hin.
00:14:02: Und so habe ich dann praktisch Volkma und Daniel kennengelernt als C.U.S.
00:14:06: und... Dann waren wir drei dann CUS von dem Moment an und wir waren immer schon ganz eng mit LSD.
00:14:13: Und dann kam halt eben das, was ich eben sagte mit, wir waren voller Energie und voller Ideen und voller Material, wie veröffentlichen.
00:14:23: Wir sind zwar zu dem Entschluss gekommen, selber ein Leben zu gründen und das waren dann praktisch die Gründungsmitglieder, durch die drei Mitglieder von CUS, die zwei von LSD.
00:14:33: Und in dieser Konstellation haben wir dann praktisch Blitzwindöl gegründet.
00:14:38: Und das Ganze war dann ansässig als Studio in Köln bei Michael Bogdanes, der so praktisch als sechster Mann dabei war, aber nie Teil der Firma Blitzwindöl richtig.
00:14:55: Er
00:14:57: hatte praktisch das Studio.
00:14:59: Ich hatte praktisch das Ladel, weil ich damals Auf schon eine Agentur hatte für BMIX Veranstaltung und so.
00:15:05: Und dann war mir praktisch die Aufgabe gegeben worden, das Lady zu gründen.
00:15:10: Darum ist auch auf jeder Platte hinten Düsseldorf als Stadt, wobei das...
00:15:15: Als verantwortlicher Geschäftsführer sozusagen.
00:15:18: Oh, natürlich.
00:15:19: Dann fühlte sich jetzt groß an, als verantwortlicher Geschäftsführer.
00:15:22: Ja, war eine GBR.
00:15:24: Also war praktisch das geschäftliche Headquarter bei mir zu Hause in Düsseldorf.
00:15:29: Und das kreative Headquarter war in Köln im Blitzlabor bei Michael Bogdanes.
00:15:38: Und da wurde dann die Musik produziert.
00:15:40: Und das war eben dann so der Zusammenschluss.
00:15:43: Was da vielleicht außergewöhnlich war, ist, was Detlef gerade sagt, wir hatten uns nie nur auf uns konzentriert.
00:15:50: Also uns ging es nicht darum, jetzt da LSD und COS Platten rauszubringen wie die Irren, sondern wirklich als Pool.
00:15:58: für andere Kreative auch da zu sein.
00:16:02: Und dann kam halt eben so Sachen, dass Ateam bei uns unter Vertrag war als Label und Platten rausgebracht hat.
00:16:13: STF hat ihre erste Maxi, keine Effekte bei uns rausgebracht.
00:16:17: Dann diese Kollektivplatten, einmal Blitzmob.det mit Rappern aus Paris und New York mit SPG und Chaos.
00:16:25: Oder dann jetzt das Album.
00:16:27: wo wir dann selbst ein Breakdancer wie Storm dazu bekommen haben zu rappen.
00:16:34: Und so ist das dann halt eben alles entstanden.
00:16:37: Und das war halt eben auch so die, ja, das war so praktisch, dass die Benchmark und das Top of the Pops, was da so rausbringen konnten.
00:16:47: Und danach ging es dann Labeltechnik und Blitzmobtechnik, Werkab.
00:16:55: plötzlich jetzt negativer an, als es ist, weil Bergab heißt einfach nur, ich hatte keinen Bock mehr auf das Ladle, das zu machen alleine.
00:17:05: Die anderen hatten auch andere Vorstellungen.
00:17:08: Also wie gesagt, Daniel ist dann recht schnell durchgestartet mit Firma, mit Platinplatte etc.
00:17:16: Und jeder hat sich so ein bisschen anders entwickelt.
00:17:20: Und da war dann halt eben auch recht schnell dann das Ende.
00:17:24: Das heißt, wir haben unsere ganze Energie in das Aufbauen und schaffen eine Struktur für die zweite Generation Hip Hop halt eben gemacht.
00:17:34: Und uns war es halt eben leider nicht gelungen, wie ich sage jetzt mal unseren Mitschreitern, bei dir aus Hamburg hier auf Settebrot und absolut ein Beginner oder Stuttgart.
00:17:45: Fantastische vier oder Freundeskreis, die Major Labels hatten, die die gepusht haben.
00:17:51: Wir waren halt eben als Label eine ganz, ganz kleine Nummer mit ganz wenig Budget und hinten immer so ein bisschen hinterher.
00:17:59: Wir hatten dann unsere Labelspruktur und konnten Platten aufnehmen.
00:18:03: Dann haben wir Platten aufgenommen, dann hatten wir aber keine Kohle mehr, um ein Video zu machen, was auf einmal jeder haben musste.
00:18:08: So.
00:18:09: Ja.
00:18:10: Wir waren halt kurz, ich sag mal, gerade in den Jahr nineteen fünfund neunzig war die die Zeit, wo man gemerkt hat, okay, jetzt entwickelt sich das Ganze zum Business.
00:18:21: Das war der Zeitpunkt, wo die Organisation rauskam.
00:18:26: Und man hat das damals schon gemerkt, dass es in die Richtung geht.
00:18:32: Blitzvenül hat es halt nicht geschafft beziehungsweise.
00:18:39: Ja
00:18:40: doch nicht geschafft.
00:18:41: Wir haben es nicht geschafft, weil wir es auch nicht wollten.
00:18:44: diesen Schritt zu gehen in den Commerz, in Anführungsstrichen, in das kommerzielle Geschäft.
00:18:51: Genau.
00:18:52: Was ja dann recht schnell entstanden ist danach.
00:18:55: Das war genau die Umbruchzeit.
00:18:57: Das sind aber auch noch zwei verschiedene Paar Schuhe.
00:18:59: Es ist uns aber auch nicht gelungen, kaufen, wenn ich sage, mal geschickt und gut genug zu sein.
00:19:06: Weil man muss fairerhalber sagen, der Akim hat mit MC Records, hat es geschafft.
00:19:13: deutlich erfolgreicher und auch länger erfolgreich zu sein mit seinem Label.
00:19:17: Aber die haben sich da auch mehr reingekniert, wo wir, da bin ich wieder bei dir, Deadlift, wir hatten da einfach keinen Bock drauf, uns da noch mehr reinzubringen.
00:19:26: Das war so mehr oder weniger Mittel zum Zwick.
00:19:28: Wir haben das gemacht, was nötig ist, um Platten rauszubringen, mehr nicht.
00:19:32: Es ist total, total viel, total spannende Sachen drin und ich versuch weiter zu sortieren.
00:19:37: Ich möchte... Einmal eine Sache ganz kurz klar machen, weil die auch in der neuen Generation immer mal wieder hinten überfällt, was aber total wichtig ist, die Liebe zur Kultur.
00:19:46: Was war der Antrieb, der eigentliche Antrieb in euch allen das zu machen und am Ende sowas wie ein Album, die Organisationen in der Hand zu behalten?
00:19:56: Es war ja nicht kommerziell und das war nicht Business.
00:19:59: Die Liebe zur Kultur, wie du schon sagst und an der eigentlichen Sache am Ton und auch... Die Liebe der, ich sag mal, mit den Leuten, mit Künstlern zu kooperieren und an der Vernetzung.
00:20:18: Wir waren ja mal sehr von Anfang an international ausgerichtet.
00:20:23: Es ist auch eine Besonderheit von Blitzvenül und der Blitzmob mit First Down aus England und SPG und Chaos aus New York und so weiter.
00:20:34: Und das war einfach so unsere Unser Grundverständnis, das ist ein Grundverständnis, was wir auch mit dem Torch teilen.
00:20:43: Das hat ja auch diesen, diesen internationalen europäischen Ansatz.
00:20:47: Ja, das ist ein
00:20:48: kultureller Ansatz, Robert, ne?
00:20:50: Genau, also das ist eigentlich, für mich ist es einfach die Subkultur, die dahinter steckt, die jetzt sich nicht nur auf Hip-Hop oder Hip-Hop, wenn man das Hip-Hop im Ganzen sieht.
00:21:00: Ich hatte immer Breakdance fasziniert.
00:21:03: Ich habe das auch immer versucht, war aber nie talentiert genug.
00:21:06: Ich habe immer Graffiti geliebt.
00:21:09: aber auch gar nicht künstlerisch talentiert genug, um da Fuß zu fassen.
00:21:13: Das waren alles Sachen, das habe ich gesehen und fand das direkt geil, wenn ich irgendwie mal was gesehen habe, wo irgendjemand was mit DJ'n gemacht hat, da war ich begeistert.
00:21:21: Das Gleiche war aber in der Subkultur gings mir auch mit Skateboard.
00:21:26: Also die ersten Skateboard-Videos gesehen hast du aus Kalifornien oder die ersten Snippels von den Jungs aus Münster vom Titus.
00:21:33: Fanat in Skateboard, dann habe ich IT gesehen, musste direkt beim X fahren.
00:21:37: So, das heißt, diese ganzen, ganzen neuen Slubkultur-Bewegungen, die da kamen, das war direkt was für mich.
00:21:45: Mich hat nie der Mainstream interessiert, sondern es war immer Musik, die in die Richtung ging.
00:21:53: Ich weiß noch, ich hatte damals so eine Platte, so eine Goldene, du kennst die Funkyo Deadlift.
00:21:58: So eine Goldene Platte, war so ein Sampler.
00:22:02: Die habe ich rauf und runter gehört, weil es noch nicht so viel Musik gab.
00:22:06: Alles, was da so war, habe ich aufgesogen.
00:22:07: Und das war halt das, was bei mir so die Initialzündung war, da was in dem Bereich zu machen.
00:22:15: Und das war, wenn du wieder zurückgehst, das war, dass du hast die Leute auf der Straße erkannt an den Schulen, was die machen.
00:22:21: Fahren die Skateboard, fahren die BMX.
00:22:23: Du hast an den Klamotten erkannt, finden die Hip Hop gut oder nicht.
00:22:27: Und das hat sich halt gut angefühlt, wenn du durch Düsseldorf gegangen bist und du hast Leute gesehen, die irgendwas teilen mit dir, du hast mit den Leuten ganz schnell ins Gespräch gekommen.
00:22:38: Und siehe da, es war auf einmal Gorki, der in der Weile bei uns in Düsseldorf gewohnt hat.
00:22:43: Und in der Fußgängerpassage, wo wir dann dem X gefahren sind, war dann der Gorki ab und dann kam Torch um die Ecke.
00:22:52: Und so haben wir dann da den Abend verbracht und man hat sich da nicht großartig weiter Gedanken drüber gemacht.
00:22:57: Alles ohne Handy, alles ohne Internet.
00:23:00: Eigentlich war es ver-exzitend, läuft man ineinander.
00:23:03: Blitzmob und Blitzvenü kommt da aus der Zeit als Hip-Hop in Deutschland und Hip-Hop allgemein noch kein Mainstream-Thema war, sondern eine Subkultur.
00:23:12: Das finde ich, da will ich sofort hinterher, weil ich finde das total spannend.
00:23:15: Ich blicke da drauf, auch rückblickend.
00:23:17: wenn ich mir die Jahreszahlen angucke, wann Dinge entstehen, dass man sich in einem Mix, in einem Momentum gefunden hat.
00:23:24: Wir machen jetzt nicht die große, fantastische vier Drüttelheim-Atrein-Projekt-K寺, das ist ja alles ein bisschen zur Seite, gehört.
00:23:31: aber mit dazu, weil du gemerkt hast, schon zweiundneunzig kommt ein Album, das irgendwie kommerziell auf einmal stattfindet.
00:23:36: Wohin sich eine ganze Szene dagegen wehrt, dann kommt eine junge Generation hinterher, die anfängt, erste Sachen zu veröffentlichen,
00:23:43: die
00:23:43: vielleicht schon einen kommerziellen Ansatz... Für sich sehen eine nächste Generation trotzdem aber sehr viel auch Hand an der Kultur halten wollen, dass darüber Konflikte und Diskussionen gibt und mitten da drin.
00:23:56: Das ist mein Blickwinkel.
00:23:57: Kommt auf einmal die Organisation dieses Album raus und ist heiße These.
00:24:02: Ihr könnt sie bestätigen.
00:24:03: Es ist ein bisschen so wie ein perfektes Stück Album, das die Hip-Hop-Kultur wirklich darstellt, weil es war nicht ein Solo-Album oder ein Crew-Album, die Mucke gemacht haben.
00:24:15: Es war auf einmal alles, das war dieser Hip-Hop-Kultur-Gefühl, alles auf einmal.
00:24:20: Und das hast du sehr schön gesagt, eben.
00:24:23: Das erste, was ich gemacht habe, als ich das Album wieder angemacht habe, war, ich habe mir den Stormsong noch mal angehört.
00:24:28: Weil seit dreißig Jahren ist er auch in der ganzen Welt und auch heute in einer ganz anderen Situation bitter wahrgenommen, hat jetzt hier gerade wieder in Hamburg der Hip-Hop Academy Tanztheater quasi kuratiert.
00:24:41: Und da rappt er darüber vor dreißig Jahren, obwohl er gar kein Rapper ist, weil er Teil der Kultur ist.
00:24:46: Und deswegen ist dieses Stück für mich so ein perfektes Gesamtkunstwerk Hip-Hop Kultur auf Platte gedrückt.
00:24:55: Habe ich recht?
00:24:56: Ja, es ist allein schon ein wichtiges Zeitdokument, so gesehen das Album.
00:25:01: Sehr wichtiges Zeitdokument und halb Konzeptalbum, halb eine Art Werkschau, sage ich mal, vom Blitzmob Kollektiv auch.
00:25:12: Das ganze Sinneastische auch da mit drin, das kommt jetzt besonders vom Fede Gledieder.
00:25:19: So ein bisschen Horror-Theme, sag ich mal, das spiegelt sich dann in Tracks wie Gesichter des Todes oder dem Teil von Organisationspart von Torch wieder, aber dann als Ausgleich auch eher fröhliche Tracks wie Meister der Metrik oder Death The Joint von SPG oder Daumut Blitzma.
00:25:41: Das ist schon, ja, ein achtzehn Minuten All-Star-Track, so.
00:25:45: Das ist auch ein absolutes Alleinstellungsmerkmal vom Album.
00:25:50: Aber Nico, du hast es gerade besser hätte ich es nicht sagen können.
00:25:54: Ich höre das doch später, hoffentlich mal.
00:25:55: Dann werde ich mir das mal abschreiben und direkt mal klauen.
00:25:58: Du hast es im Grunde genommen genau richtig beschrieben und das erklärt vielleicht so ein bisschen meinen Ärger, den ich vorhin erklärt habe.
00:26:05: Ich kann nicht verstehen, wie es deutsche... Hip-Hop-Geschichte im Fernseher auf Vox gibt, wie es ein Hip-Hop-Museum geben kann, ohne dass dann die Organisation stattfindet, ohne dass bei mir jemals das Telefon geklingelt hat.
00:26:20: Meine Telefonnummer steht Gott verdammt noch mal hinten auf den Platten drauf.
00:26:26: Kann ich nicht verstehen, kann ich nicht ernst nehmen und hat mich auch so sehr geärgert, dass ich auch die Leute, die damit verantwortlich waren, ich konnte die nicht mal ansprechen, obwohl ich die ja eigentlich kenne.
00:26:36: Also, von daher wäre es doch umso einfacher gewesen, uns anzusprechen oder an Rikski oder an Fehlergläde jeder oder wen auch immer.
00:26:43: Also, wir ist ja nicht so, als wären wir jetzt unheimlich schwer zu erreichen gewesen, aber bei uns hat nie einer angerufen und gefragt, hey, was könnt ihr da dazu beisteuern?
00:26:50: Hätten wir nicht jede Menge beisteuern können.
00:26:52: Aber du hast ja gerade richtig gesagt, genau das ist das Blitzmob-Album.
00:26:55: Das ist tatsächlich ein Werk, wo du verschiedene Strömungen des Hip-Hops siehst.
00:27:03: Guck dir allein das Innencover an.
00:27:06: Fette Pieces von Magic und Sieg drin.
00:27:08: Ne Graffiti findet statt, Hip-Hop findet statt, Breakdance findet statt.
00:27:14: Es ist einsart produziert, es ist super vielseitig und dann findet man nicht in diesem beschissenen Hip-Hop-Museum statt.
00:27:22: Sorry, fuck you.
00:27:24: Vorzahlen.
00:27:26: Statements.
00:27:27: Ich glaube, da steckt der Leg hinterher.
00:27:30: Ich denke, oder ich weiß, dass sich leider von unseren Kollegen, die sind sich oft einfach selbst am Nächsten.
00:27:40: Und wenn die dann selber da stattfinden, dann habe ich den Eindruck, es sind manche schon fast froh, dass die anderen nicht stattfinden, weil die denken, man würde denen ein bisschen Licht klauen.
00:27:51: Und das ist echt ein Problem der Szene, sag ich mal, dieses Missgunst.
00:27:59: Gut, aber irgendjemand muss ja dafür verantwortlich sein, aber das siehst du auch wieder, das ist halt eben, wenn so ein Fernsehsender, dann ist halt ja eigentlich auch scheißegal.
00:28:07: Da
00:28:07: geht es darum, das Thema abzuarbeiten.
00:28:09: Möglichst einfach
00:28:10: verarten und weisen.
00:28:11: Und dann
00:28:12: ist gut.
00:28:12: Weil das einfach Content ist, der verkauft wird und da geht es jetzt nicht darum, dass man besonders authentisch ist, weil das ist Content, der verkauft wird.
00:28:20: Ich ergede es.
00:28:22: Ja,
00:28:22: ich glaube
00:28:23: gut, aber...
00:28:25: Also auch wieder zwei Themen, wenn wir da kurz bleiben, ich glaube die größte Herausforderung ist und ich habe in den letzten Jahren auch viele Dokumentation begleitet, bin auch gewürfel fragt worden, habe so versucht ein bisschen zu unterstützen, selber was gebaut.
00:28:40: Manchmal im Interview habe gebeobachtet, wie andere das gebaut haben und ich habe gemerkt, du kannst nicht diese hundert Prozent hinbekommen, die die Wertschätzung einfach verdienen.
00:28:51: Also fangen sie mal an zu selektieren und dann ist es genau wie es gesagt hat dass die player die an dem produkt arbeiten so kleines bisschen darüber sprechen.
00:28:58: ist es das netzwerk?
00:28:59: sind es die?
00:29:00: sind es dann die schlussfolgerung aus wenn du sprichst sprichst du b und sprichst du c wo kommst du denn damit hin?
00:29:06: so das ist alles steckt alles mit drin.
00:29:08: und ja Es ist objes und das ist mir auch aufgefallen, dass ihr da auf jeden Fall nicht einzelne Protagonisten so ein bisschen ab und zu, aber nicht als Blitzmob wahrgenommen wird.
00:29:17: Ich habe
00:29:18: einen Aufkleber auf einer Plattenkiste durch zum Fall gesehen.
00:29:21: Ein Aufkleber.
00:29:22: Ja und ich möchte und ich habe aber zwei Punkte da drin und ich fange an nämlich mit dem Gedanken auf das Album auch noch.
00:29:30: Dadurch, dass es so ein in einfach vielleicht ein anführstichen perfektes Hip-Hop Album.
00:29:36: Projekt war, dass alles so in sich gesteckt hat.
00:29:39: Es ist ja aber auch, habt ihr ja auch beschrieben, für Blitzvinül einfach schwer daraus gewesen aus den vorhandenen Möglichkeiten und so weiter, Business zu machen.
00:29:48: Also war es vielleicht auch ein bisschen zum Scheitern verurteilt und hat dann die undankbare Situation der Vorreiter für etwas zu sein.
00:29:56: Seid ihr stolz darauf oder seid ihr enttäuscht
00:30:00: darüber?
00:30:01: Das Thema vielleicht auch ganz kurz abzuschließen.
00:30:04: Es geht ja nicht nur um Blitzmob und BlitzMob, die Organisation, das Album, was sie stattgefunden hat.
00:30:10: Wir reden ja davon, dass LSD,
00:30:13: das meine ich damit, als
00:30:14: Teil von BlitzVenue und BlitzMob noch viel, viel gewichtiger sind.
00:30:22: Mit dem Watch Out for the Third Rail Album haben die ein Brett hingelegt.
00:30:27: Fünf Jahre, keine Ahnung, wann habt ihr das rausgebracht?
00:30:29: Einen neunzig und
00:30:31: ne neunzehnte
00:30:31: Jahre, bevor wir unser Album rausgebracht haben.
00:30:35: Da haben die meisten noch gar nicht an Hip-Hop gedacht.
00:30:37: Und wenn
00:30:37: sowas nicht bei der deutschen Hip-Hop-Geschichte auftaucht.
00:30:42: Ja, sorry.
00:30:43: Ja,
00:30:45: für mich auch auch kompetent.
00:30:47: Wenn du solche Sachen nicht berücksichtigst, dann hast du dich eigentlich schon diskollektiviert.
00:30:55: Aber um deine Frage zu beantworten, wir waren ja nicht erfolglos.
00:31:00: Wir haben ja schon auch einige Einheiten.
00:31:03: Davon Verkauf von dem Album, also mit ja zigtausend allen auch verkauft worden, als CD, als Vinyl.
00:31:10: Alles was wir gemacht haben ist Ausverkauf.
00:31:12: Wir selber haben ja kaum noch, ich habe eine Platte hier liegen, da darf ich den anderen gar nicht erzählen, sonst klauen die mir die.
00:31:17: Ja, aber vor Klauen,
00:31:19: bei Peinys auf
00:31:20: Elferfinaleberg
00:31:21: wurde meine Copy geklaut und ich musste mir die selber neu bestellen, weil das war meine letzte.
00:31:27: Was hast du bezahlt?
00:31:30: Was habe ich bezahlt?
00:31:33: Siebzig Euro.
00:31:37: Ja, also erfolglos war es nicht.
00:31:39: Es war nur erfolglos im Vergleich zu dem, ich sage jetzt mal, was so zwei, drei Jahre später abging.
00:31:45: Oder so direkte, harte Parallelvergleiche war ja nicht viel später als Fettes Brot, absoluten Beginner, Freundeskreis und die durchgestartet sind und richtig erfolgreich war.
00:32:00: Das waren ja praktisch die ersten aus unserem Dunstkreis, aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis, die erfolgreich waren, wo man sagt, jo, geil, finde ich cool, super, weiter durchstarten.
00:32:11: Also, wenn man das vergleicht direkt mit den ganz erfolgreichen, war es erfolglos.
00:32:16: Aber wenn man unsere Möglichkeiten anguckt und das Umfeld, in dem wir uns tatsächlich fünfe neunzig bewegt haben, war es durchaus auch erfolgreich, muss man sagen.
00:32:26: Absolut.
00:32:28: Ja,
00:32:28: aber ich will zurück zu meiner eigentlichen Frage, weil das hast du das mit dem Faktio Richtung Museum und wir müssen nicht immer über das eine Museum reden.
00:32:34: und auch die Dokumentation.
00:32:36: Da steckt dir im Ganzen etwas drin.
00:32:37: Seid ihr stolz auf das, was ihr geschaffen habt oder überwiegt über die Jahre auch immer häufiger der Frusttaar, über das es nicht mehr so gesehen wird?
00:32:44: Das interessiert
00:32:45: mich.
00:32:45: Nein, ich bin stolz darauf.
00:32:47: Ich bin auch völlig fein mit mir selber.
00:32:50: Ich weiß ganz genau, wo ich da in der Geschichte stehe und dass die, die danach kommen, es besser haben.
00:32:58: Ich meine, du bist doch jetzt ganz dick im Fußballbusiness.
00:33:01: Das ist doch genau das Gleiche.
00:33:02: Guck mal an, was jetzt ein achtzehnjähriger verdient.
00:33:04: Und guck mal, was unsere Helden, fünfzig nach Hause gebracht haben.
00:33:07: Ein paar Fußballschuhe und vielleicht ein Auto.
00:33:12: Also von daher bin ich da... durchaus fein mit und habe auch überhaupt gar keine Probleme damit.
00:33:18: Das kam halt eben nur auf, als ich das gesehen habe und gedacht habe, warum habe ich einen Anruf verpasst?
00:33:23: oder irgendwie ist alles in meinem Spannordner gelandet, die ganzen Anfragen.
00:33:28: Ansonsten finde ich das total gut und wir haben unseren Platz in der Geschichte und den habe ich da gerne und damit ist alles easy, alles cool.
00:33:40: Ich bin da auch.
00:33:41: Das jetzt gerade als LSD, was wir geschaffen haben, ich bin da sehr stolz drauf.
00:33:47: Und die Sache ist, ich persönlich, ich warte nicht auf irgendwelche externen Leute, sondern ich bin die ganze Zeit aktiv.
00:33:58: Es gibt Pioneers of Hip-Hop seit drei Jahren, es gibt also den Pioneers of Hip-Hop Award und so, machen diverse andere Veranstaltungen, wie zum Beispiel fünfzig Jahre Hip-Hop Livestream haben wir gemacht.
00:34:12: Vor zwei Jahren habe ich mit Torch zusammen fünfzig Jahre Hip-Hop-Radio-Special in Deutschland funk gemacht.
00:34:19: Die Sache ist, ich persönlich warte nicht irgendwie auf die Anerkennung von anderen Leuten.
00:34:25: Das heißt nicht, dass das jetzt peinlich auf Hip-Hop genutzt wird, um jetzt mich selber auf ein Podest zu stellen, sondern einfach, ich warte nicht darauf, dass jemand mir eine Plattform gibt, sondern ich schaffe mir die einfach selber.
00:34:41: und ich sage mal, Blitzmorp, die Organisation bei der Lieblingsplatte ist eigentlich ähnlich gewachsen.
00:34:51: Das ist auf eine Initiative von mir entstanden, dass es jetzt am zwanzigsten, zwölften Start findet und genauso muss man das machen.
00:35:00: Also jetzt nicht warten, nicht die ganze Zeit warten, dass jemand einen anruft, sondern okay, fuck you, wir machen es selber.
00:35:09: Ich find das, also auch, ich mag den Ansatz und eilicherweise ist das ja der, wo alles herkommt, wo auch das, was hier geschaffen wurde, hergekommen ist.
00:35:17: Und das ist auf der Strecke, glaube ich, durch dieses schnelle Rad und sich immer schneller drehende Hip-Hop, Kommerzialisierung, Rap.
00:35:26: Was ist da noch Rap-Musik?
00:35:27: Am Ende ist es überall.
00:35:28: Und du hast das vorhin schon beschrieben mit dem Snipestore.
00:35:31: Da gibt's hundert verschiedene Beispiele.
00:35:33: Ich gucke mich jede zweite Werbung da draußen an, die ich irgendwie auf der Straße sehe und sehe irgendwo Hip-Hop-Einflüsse da drin.
00:35:40: dass es da total wichtig ist, A, die Kultur so gut für mich zu erhalten und zu schützen und B, auch den Architekten immer den Respekt zu geben und das ist, glaube ich, ein sehr, sehr schmaler Grad, den heute die wenigsten gehen.
00:35:52: Deswegen ist es, glaube ich, total richtig, wie du es beschrieben hast, dass man einfach selber machen muss und ich glaube, seinen eigenen Frieden damit finden muss, wie sehr das gesehen wird, was man macht.
00:36:02: Ja, genau.
00:36:05: Wie ist es, wenn ihr dann so auf diesen Tag guckt, was da am zwanzigsten Zwölfen passiert, bevor wir auch noch mal aufs Album kommen, aber weil du eben das gerade schon angesprochen hast im Zag in Düsseldorf.
00:36:14: Das ist ein sehr, sehr, sehr schöner Moment.
00:36:17: Da bin ich mir jetzt schon ziemlich sicher, weil es so ein bisschen auch klingt, da kommen auch mal wieder Leute zusammen, die sonst nicht mehr so oft so zusammenkommen.
00:36:24: Oder mal abgesehen von dem ganzen Stress, könnt ihr gerne noch darüber sprechen, was ist es für euch im Kern, was da passieren wird?
00:36:31: Ja, wie du schon sagst, also... Wir haben ja im letzten Jahr, hatten wir ja mit Alter Magnetik MCs schon mal einen Start gemacht, dass wir mit denen im Tor Drei in Düsseldorf auch eine super coolen, hip hop legendären Location mit dem Blitzmob All Stars aufgetreten sind und hatten da unsere erste Berührung nach dreißig Jahren wieder mit der Musik als Blitzmob Kollektiv, haben da bewusst auf ein kleineres Setup uns erst mal konzentriert, weil wir wussten, wie schwierig es ist, alles zusammenzukriegen.
00:37:06: Und jetzt mit dem zwanzigsten Zwölfen haben wir halt eben das große Rad gedreht und haben gesagt, wir wollen alle dabei haben.
00:37:14: Also wir waren ganz lange in Kontakt mit Storm und mit Chaos, um es irgendwie zu schaffen, die rüberzukriegen.
00:37:22: Also Storm wäre gekommen, der wäre sehr gerne dabei gewesen, der ist nur irgendwo auf der Welt unterwegs und muss Geld verdienen.
00:37:30: Verständlicherweise.
00:37:32: Theos ist vielleicht ein Tickenlanger raus, der hat hin und her überlegt.
00:37:36: Und hinterher waren wir genädig und haben ihn von der Angel gelassen und haben gesagt, okay, dann bleib halt in New York und wir berichten, wie es war.
00:37:45: Aber ansonsten haben wir ja fast alle zusammengetrommelt.
00:37:49: Und es ist schön, es ist schwierig.
00:37:53: Hatt ich vorhin auch mal kurz gesagt, bevor wir auf Aufnahme gedrückt haben.
00:37:59: Wir sind alle erwachsen, wir haben alle Familien, jeder hat seinen Tagchen zu tragen, wo du dich früher einfach getroffen hast, ohne große Verabredung und was mit zwanzig Mannen konntest loslegen.
00:38:10: Brauchst du jetzt neben Teams Calls eine Dudeliste, um dich einmal zum Proben zu verabreden.
00:38:18: Und das sind halt die Herausforderungen.
00:38:20: Wenn wir dann da stehen, wir haben jetzt halt eine geniale Voraussetzung.
00:38:24: Also der Frank, der Hans-Solo vom A-Team.
00:38:27: Der ist Technischer Leiter von Bogen II.
00:38:30: Das ist eine Disco, ein Club im Köln.
00:38:33: Das ist unser Proberaum.
00:38:34: Wir haben eine fette Bühne mit fetter Anlage, mit allem drum und dran, mit fetten Kühlschränken voll, als Probemöglichkeit.
00:38:43: Früher dachten wir, was geht hier?
00:38:45: Früher war es in irgendeiner Garage.
00:38:46: Jetzt hast du alles, was du brauchst, aber du hast die Zeit nicht mehr dazu.
00:38:52: Siegst aber gut hin, sind gut in Vorbereitung, haben total Spaß dran.
00:38:57: Und von jeder Probe wird es besser, von Probe zu Probe.
00:39:01: Und ich glaube am zwanzigsten drehen wir tatsächlich da ein echt großes Rad, weil wir nicht nur das Album spielen, sondern es gibt auch noch Sets der einzelnen Bands, die auch von ewig nicht mehr irgendwo waren.
00:39:14: Also STF war glaube ich das letzte Mal auf dem Splash unterwegs oder so.
00:39:20: Ja gut, Torch sieht man natürlich noch.
00:39:22: oft auf Bühne, der ist natürlich noch Hardcore unterwegs, der macht ja auch nichts anderes, er ist ja Vollprofi.
00:39:30: Aber ich glaube, wir haben dann ein Chattis zweieinhalb Stunden Programm auf die Beine gestellt, was am zwanzigsten in Düsseldorf auf jeden Fall zum Abriss wird, wenn man da zack meinen Schutt und Asche legen darf.
00:39:42: Settler, was sagst du?
00:39:44: Genau, so ist das.
00:39:45: Und ja, das ist natürlich auch eine Herausforderung, aber das... haben wir irgendwie schon immer gesucht, die Herausforderung.
00:39:53: Das war, weiß ich auch genau, mit Blitzvenül, als wir diversen Leuten damals davon erzählt haben, wir gründen jetzt ein Label, die Leute haben uns ein Vogel gezeigt, die haben gesagt, Label gründen, ihr spinnt doch, das klappt doch nicht.
00:40:06: Und die gleichen Leute haben dann kurz danach auch ein Label gegründet.
00:40:11: Ich nenne jetzt keine Namen, aber so die... Das ist doch gerade das Spannende, die Herausforderung.
00:40:18: Und wie gesagt, da sind Künstler dabei, die haben seit Jahrzehnten nicht mehr auf der Bühne gestanden.
00:40:23: Aber das macht aber einfach Spaß, die Vorbereitung.
00:40:29: Die ist die Musik wieder zum Leben zu bringen, sag ich mal.
00:40:37: Die Fans haben halt richtig Bock drauf, die sind richtig heiß drauf.
00:40:40: Weil das gerade das Album einfach sehr viel bedeutet.
00:40:47: Die drehen halt teilweise echt am Rad, weil die das schon immer mal live sehen wollten.
00:40:52: Und ich sage mal, in so einer großen Formation sind wir eigentlich noch nie aufgetreten.
00:40:57: Nicht nur, dass viele seit Jahrzehnten nicht aufgetreten sind, sondern in so einer großen Formation ist der Blitzmob noch nie aufgetreten.
00:41:09: Genau.
00:41:10: Ey, das ist doch aber fürs Herz so eine schöne Sache, Robert, dass dieser nervige Kleinkram wahrscheinlich dann an dem Tag egal ist.
00:41:19: Du, meine Frau, steht oft hier und sagt, warum machst du das eigentlich?
00:41:26: Die kriegt das ja alles mit.
00:41:27: Die sagt, das ist doch total nervig.
00:41:29: Das ist doch super nervig.
00:41:31: Warum tust du dir das an?
00:41:32: Dann sage ich auch, klar, das ist jetzt nervig.
00:41:35: Stimmt, das ist völlig recht.
00:41:37: Aber in der Summe weiß ich, wofür ich es tue.
00:41:40: Und am zwanzigsten schlägt das dann in Freude und am einzwanzigsten in Hardcore Kopfschmerzen.
00:41:50: Ja, es ist, wisst ihr was spannend ist?
00:41:52: Ich habe ja beschrieben, ich habe das natürlich mir jetzt einfach auch durch die Vorbereitung aber auch einfach fürs Herz angemacht, in Ruhe durchgehört.
00:42:00: Dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen.
00:42:03: Und ich habe, glaube ich, schon über die Jahrzehnte mittlerweile in der Rolle, die ich habe, mir es immer so ein bisschen geschafft, immer rauszutreten und von außen auf Dinge zu gucken.
00:42:12: Das hilft dazu, dass ich auch heute noch relativ zeitnah und tagesaktuell mitkriege, was da passiert.
00:42:18: Und ich muss nicht eine Saide... verstehen oder ich muss nicht die musik lieben aber ich verstehe die mechanismen dahinter warum es funktioniert.
00:42:27: das ist etwas was mir dann auch dieser job beigebracht hat.
00:42:29: zurück zu diesem album.
00:42:31: ich mache es an ich höre es mir an und ich mir passiert genau das was du vorhin gesagt hast.
00:42:36: ich weiß wer von euch beiden war mit welcher detail liebe daran gearbeitet wurde und das wiederum führt dazu das ist natürlich vielleicht Also auch nicht, an manchen Stellen nicht mehr denke ich, okay, es ist besser gereimt, besser gereppt auch als das, was ich heute höre in unserer eigenen Playlist.
00:42:52: Und natürlich manchmal du den aber auch die dreißig Jahre anhörst, aber es in sich so ein krasses Gesamtkunstwerk ist.
00:42:58: So, das ist heute funktioniert.
00:43:00: Und dann habe ich das Leuten gezeigt, die das nicht kannten und die sagten, ja, klingt ein bisschen alt, aber ey, die haben da krass viel drin gemacht, oder?
00:43:09: Und ich habe das Gefühl, das ist fast das größte Geschenk, was man kriegen kann, wenn man darüber nachdenkt.
00:43:12: Wenn ihr aber mal zurückblickt auf das Werk, du hast es ja schon angedeutet, Robert, die Frickelarbeit, die da drin gesteckt hat, die Detailverliebtheit, was ihr beide hier schon angesprochen habt, könnt ihr noch ein bisschen mehr von dieser Zeit erklären, warum man das so gemacht hat, warum es so wichtig war, so detailverliebt zu sein?
00:43:28: Heute entstehen Songs in einer Stunde im Studio.
00:43:32: Ja, wir kommen ja aus der Zeit von... Sampling und Sampling, das Ding war.
00:43:38: Und dann war es einfach das Ziel, möglichst viele Zitate unterzubringen, musikalische oder Sprachsamples.
00:43:49: Und der Anspruch war es, komplexe Werke zu schaffen, so Collagen.
00:43:58: Also ganz einfach gesagt, wir haben halt eben alles belächelt, was nur eine Spur hatte.
00:44:06: Warum eine Spur, wenn er auch acht übereinander legen kann?
00:44:13: Und da war halt eben der Federgläder, also der Daniels Luger und der Future, der Michael Weg.
00:44:21: Die haben sich da beide nix gegeben.
00:44:22: Die haben sich gegenseitig so hochgestachelt und haben geile Sachen raus.
00:44:28: Die haben auch einen riesen Fundus an Platten.
00:44:31: und haben Sachen rausgefunden, sodass das ... beim Deadlift der war immer so ein bisschen, der war so zwischen Rapper und Produzent immer so mittendrin.
00:44:41: Der hat das noch ein bisschen anders gesehen.
00:44:43: Ich war ja in Anführungsstrichen nur der Rapper.
00:44:46: Für mich waren das qualvolle Nächte.
00:44:49: Wenn du da mit der damaligen Technik, mit einem Atari Sampler und Floppy Disk, versuch das so was hinzukriegen, was du jetzt da machst und irgendwie ... Wenn es dann ist, ja komm, wir machen das nochmal irgendwie ein kleines bisschen anders, dieses kleine bisschen anders, dieses Umrechnen, irgendwie zwei Stunden gedauert hast und du sitzt daneben, kannst eigentlich überhaupt gar nicht eingreifen, sondern nur hören und wartest darauf, dass da irgendwann nach zwei Stunden, zwei Sekunden Resultat rauskommt, ist es schon extremst ermüdend und ganz, ganz erschwerend.
00:45:22: hinzu kam.
00:45:23: Wir waren alle noch relativ jung, d.h.
00:45:25: da gab es kein Alkohol, keine Drogen, nix dergleichen.
00:45:28: Du sagst da einfach, von was weiß ich, sieben Uhr bis morgens um fünf, total clean, total hell, und bist danach ins Auto gestiegen, wieder zurück nach Düsseldorf gefahren und lagst dann morgens im Bett.
00:45:41: Und das war schon anstrengend, aber hinterher dann das Resultat, wenn du das dann in der Hand hielt und hast das dann gehört.
00:45:49: Ich war immer so das Testauto, weil ich war immer so ein bisschen... Autosound verrückt hat, der immer fetten Bass im Auto und alles.
00:45:56: Und wenn man dann so durch die Stadt gefahren ist und alles hat gewummert und gewackelt, dann wusste man, wofür man es gemacht hat.
00:46:02: Und wenn man es dann Leuten vorgespielt hat und du hast dann die entsetzten Augen gesehen, wusstest du, ja, hat sich gelohnt.
00:46:09: Also entsetzte Augen gerade wegen dem Bass, wegen dem radikalen Sound.
00:46:13: Ja, ja,
00:46:14: genau das.
00:46:17: Das war eine hervorragende, herrliche Zeitreise.
00:46:21: Und es war sehr schade, weil ich versucht habe, das Leuten dann vorzuspielen und es ja keine offiziellen Wege gibt.
00:46:27: Es gibt bei YouTube irgendwo Leute, die das irgendwie so hochgeladen haben und so.
00:46:31: Gibt es für euch?
00:46:34: Also, ist es traurig oder ist es cool, dass es nicht in der neuen Musikwelt, Streaming, Plattform etc.
00:46:41: stattfindet?
00:46:43: Ich finde es sehr schade.
00:46:45: Ja, es ist.
00:46:46: Ich persönlich wäre ein bisschen mutiger, was die Veröffentlichung angeht, weil du kannst ja auch recht gut einschränken.
00:46:52: Du musst es ja nicht unbedingt in Amis vor die Füße werfen, das Resultat.
00:46:56: Aber zum Tagesende hat ich es ja auch nicht gesamt und produziert.
00:47:00: Das ist eine Sache, die Daniel und Mika dann hinterher zu verantworten hätten.
00:47:07: So, und da steht es halt ebenso nicht zur Debatte, dass irgendwie großartig zu veröffentlichen.
00:47:16: Wir haben mal überlegt, ob wir ein kleines Repress machen von Benül.
00:47:22: Das könnte man sicherlich machen, aber jetzt das Großartig zur Verfügung stellen, geht leider nur am zwanzigsten zwölften im Düsseldorf.
00:47:32: Ja, das macht den Teil besonders.
00:47:35: Aber
00:47:36: wie
00:47:37: ist es bei dir?
00:47:38: Du hast eben schon bestätigt.
00:47:40: Ich finde es auch schade, ich würde mir auch wünschen, dass das einfach ein bisschen verfügbarer wäre, gerade für das jüngere Publikum.
00:47:50: dass die sich ein Bild davon machen können, wie das damals geklungen hat.
00:47:57: Ja, das würde ich fändig wünschenswert, wenn die einen leichteren Zugang dazu hätten.
00:48:06: Wir müssen doch allen zack kommen, wenn wir in Düsseldorf.
00:48:08: Das ist dann der entscheidende Weg.
00:48:09: Unbedingt.
00:48:10: Ja, und wir, ich meine, wir sind halt der Blitzmorp.
00:48:14: Wer jetzt fatal anzunehmen, wir würden einfach nur die Platte darunter spielen.
00:48:20: Dann haben die nie verstanden, wem wir sind und was wir machen.
00:48:25: Dass wir natürlich alles neu gemastert haben und Songs verändert haben, Medles gemacht haben und da ein Raushauen, da kann sich ja mal jeder nicht aus sein.
00:48:35: Also da ist schon deutlich mehr zu erwarten als einfach nur Stumpf, das allen umsage ich jetzt mal.
00:48:42: Ja, ich glaube, das wird es auch besonders machen, weil wir auch ein bisschen über die Neuzeit schon gesprochen haben.
00:48:51: Bisschen hypothetisch alles, ne?
00:48:52: Zwezig, viermal, zwanzig, hätte es da überhaupt einen Blitzmob geben können.
00:48:55: Also, wer die auch gerne in der jetzigen Zeit noch wieder jung und rein und machen, oder hätte es das gar nicht gegeben?
00:49:02: Was denkt ihr?
00:49:07: Ich glaube, dass die Musik mich auch jetzt als Jugendlicher gepackt hätte.
00:49:13: Allerdings ist es sehr, sehr hypothetisch, weil
00:49:18: ich bin der Typ, sagt
00:49:19: das auch immer mal jetzt.
00:49:20: Ich sage das mein Kitz und sehe das auch bei vielen anderen.
00:49:23: Früher war es so schwierig, den Zugang zu irgendwas zu bekommen.
00:49:27: Sei es zur Musik, zu Skateboard, zu BMX.
00:49:30: Das heißt, wenn du da was wolltest, war das ein Weg.
00:49:34: Das heißt, das war ein Weg über mehrere Geburtstage, über Weihnachten, über Präsente, über Sparen, über Verzicht.
00:49:42: um das zu haben, was du haben wolltest.
00:49:44: Und wenn du das dann in der Hand hielst, sei es eine Schallplatte, sei es ein Plattenstieler, ein Fahrrad, ein Skateboard, dann hast du das genutzt.
00:49:54: Dann warst du da Feuer und Flamme und dann bist du da drin aufgegangen.
00:49:57: Dann war das dein Ding.
00:49:59: Heutzutage schreien die Kids, ich will ein Skateboard, dann kriegen die ein Skateboard, dann fahren die zwei Minuten und dann werfen sie es in der Ecke.
00:50:07: Dann siehst du ein Skateboard auf dem Sperrmüll stehen.
00:50:12: Dich sehe ich uns selber ins gebaut haben.
00:50:15: Von daher weiß ich nicht, wie das so wäre, wenn man jetzt tatsächlich jung wäre, wie haltbar dieser Zugang wäre.
00:50:22: Weißt du, was ich meine?
00:50:23: Wie nachhaltig das wäre.
00:50:25: Ich könnte mir das durchaus vorstellen, dass ich wieder BNX und HipHop gut finden würde.
00:50:30: Aber wie sehr man bereit wäre, da so viel reinzustecken.
00:50:34: Wie da mal es
00:50:35: ist nicht mehr die zeit von solchen cruise weil jeder jeder kann irgendwie selber irgendwas machen und veröffentlichen und so weiter.
00:50:45: und selbst wenn du selbst wenn du graffiti machst oder du bist bboy bgirl Du gehst dann allein zu competitions und machst deine social media videos und findest dann statt.
00:51:00: so das ist nicht mehr die zeit der cruise.
00:51:02: allerdings die Die Energie von der Blitzmob Tracks, die ist absolut zeitlos.
00:51:10: Das hat sich zum Beispiel auf ganz witzige Art und Weise vor im letzten Jahr gezeigt.
00:51:17: Da sind wir im Osten aufgetreten, beim Outskull Hip Hop Camp mit so einem kleinen Line-Up.
00:51:25: Das war so eine Art Ferienanlage und war jetzt nicht so wahnsinnig viel los.
00:51:33: Und da waren halt so Schülergruppen.
00:51:35: Und ja, dann ist der Blitzmob.
00:51:39: Der ganze Tag ist irgendwie so ein bisschen vor sich hingeplätschert.
00:51:44: Als Main-Actor und Blitzmob.
00:51:46: Und auf einmal stand eine größere Gruppe, so siebenjähriger, fünf bis siebenjähriger, standen dann neben der Bühne.
00:51:56: Ergriff
00:51:56: hat kleine Kinder, die waren eher so zehn bis zwölf.
00:51:59: Nee, waren die schon so alt?
00:52:03: Ja,
00:52:04: machen wir sie zehn, dann waren sie da bitte.
00:52:05: Machen wir sie zehn, auf jeden Fall, die sind da gesprungen, die sind ausgerastet und die haben natürlich keine Ahnung, was Blitzmob ist und so überhaupt nicht, aber die hat die Energie gepackt.
00:52:16: Und das zeigt mir einfach, dass die Energie auf jeden Fall zeitlos ist.
00:52:19: Und ich fand das einfach sehr spannend, dass die völlig vorbehaltenlos... Das war ein Riesenarial und wir haben die wirklich dahin gelockt.
00:52:27: Das hat die angezogen und die standen dann auf einmal da und sind gesprungen und sind voll abgegangen.
00:52:33: Und das zeigt mir einfach, dass diese Energie auf jeden Fall zeitlos ist.
00:52:38: Ja, um deine Frage, glaube ich, jetzt hatte ich ein paar Minuten Zeit zu überlegen.
00:52:41: Würdest ein Blitzmob so oft gar keinen Fall mehr geben?
00:52:44: Weil damals war das Kollektiv jetzt nicht Jungs aus meiner Nachbarstraße, sondern das war Leute aus ganz NRW, die sich getroffen haben.
00:52:53: Das heißt, da haben sich Köpfe zusammengefunden, die dann stark genug waren, dieses Kollektiv zu gründen.
00:53:00: Und man hatte eine Reichweite, man hat gesagt, wir wollen Chaos aus New York.
00:53:04: Da ist der Detlef, ist er mit Micah nach New York geflogen und haben den in der Bronx gesucht, gefunden und rübergeholt zum Aufnehmen.
00:53:11: So was mit Nigel
00:53:12: passiert.
00:53:18: Das wurde
00:53:18: jetzt heute nicht mehr passiert.
00:53:19: Alle
00:53:20: Labels kontaktiert und auch völlig irre.
00:53:27: Also denen haben sie damals auch nur ein Vogel, also nicht in den USA, aber so.
00:53:32: die musikalischen Kollegen haben den allen Vogel gezeigt, wie er fliegt nach New York und kontaktiert da im Seas und so, das klappt ja nie.
00:53:41: Bei eins kann ich dir mit Gewissheit sagen, wir wären genauso erfolglos wie ... ... wie ... ... wenn man das jetzt machen würde.
00:53:49: Wenn man das als erfolglos bezeichnet.
00:53:53: Die Art der Musik, die wir mögen, ist nicht kompatibel.
00:53:58: zu den, zu den meisten Hörern.
00:54:02: Ich, wie gesagt, ich bin verheiratet, habe zwei Kids.
00:54:06: Ich finde Bausa, finde die geil.
00:54:09: Hören die sich an, finde die gut, ist musikalisch, ist für mich aber jetzt nicht Hip-Hop, finde ich nicht gut, ist nicht mein Ding.
00:54:16: Die hören sich das an.
00:54:17: Wenn ich denen was vorspiele, auch neue Sachen von Sachen, die ich gut finde, mit sofort auf Stopp gedrückt.
00:54:27: So, das heißt, Sachen, die ich cool finde oder so wie ich oder wir Musik machen würden, wäre jetzt genauso erfolgreich los oder semi erfolgreich.
00:54:40: Natürlich mit der neuen Reichweite wäre es da auch erfolgreicher.
00:54:44: Nur was ist denn jetzt?
00:54:45: Was sind denn fünfhunderttausend Streams?
00:54:47: Ist das ein Witz?
00:54:48: Verlieferte keine Kohle mit und ist total uninteressant.
00:54:51: Und wenn ich mir dann einen Artist angucke wie Red Man, Und Redman ist in Deutschland dann nicht bekannt.
00:54:58: Bei mir aus der Familie kennt niemand Redman.
00:55:00: Die kennen alle nur Bausa oder irgendwie sowas.
00:55:04: Dann zeigt mir das, dass unsere alte gute Kultur so verwässert wurde, dass das nicht Hip-Hop ist.
00:55:11: Das sind jetzt einfach nur noch Musik, das ist Popmusik.
00:55:14: Und dagegen dann anzukämpfen ist jetzt, wäre jetzt genau so schwer wie früher.
00:55:21: Würde ich mal so meine These, würde ich das mal so sagen.
00:55:24: Wenn du jetzt hardcore coole Musik machst, ist das kein Garant dafür, dass du erfolgreich bist.
00:55:30: Guck dir an, also der Hans Solo mit dem A-Team, der bringt eine LP nach der anderen raus.
00:55:36: Alle im A-Team-Style, alle gut produziert, alle in Top-Vinyl, Doppelalbum, alles drum und dran.
00:55:44: Trotzdem sehe ich den jetzt nicht in der Zeitung und in den Shards.
00:55:48: Das heißt... Es würde sich, glaube ich, nichts ändern, weil wir, und da hätten wir, wären wir immer noch genauso wie in den Fünfen und Neunzig.
00:55:57: Wir haben auch Fünfen und Neunzig schon nicht die Musik gemacht, die Leute haben wollen.
00:56:01: Auf Fünfen und Neunzig hätte man die Möglichkeit gehabt, mit einem Major Label zu kooperieren und irgendwie, wenn man die Musik anders gemacht hätte, mit Sängerinnen und so, hätte man ein Deal bekommen.
00:56:12: Hat man aber nicht gemacht, hat gesagt, Stark, Jo, machen wir nicht.
00:56:15: Wir machen das so, wie wir wollen.
00:56:17: Und das hätte man wahrscheinlich genauso jetzt gemacht.
00:56:19: Von daher werden wir jetzt genau da, wo wir ... ... aber jetzt genau da, wo wir ... ... aber jetzt genau da, wo wir ... ... aber jetzt genau da, wo wir ... ... aber jetzt genau da, wo wir ... ... aber jetzt genau da, wo wir ... ... aber jetzt genau da, wo wir ... ... aber jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da,
00:56:29: wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau da, wo wir ... ... weil wir jetzt genau
00:56:40: kulturellen
00:56:41: Herztes in der Pocht, in dem ich dann aber in anderen Welten auch gesehen habe, wie werden Dinge damit gemacht?
00:56:47: Und dann differenziere ich für mich schon immer auch so, wo geht wer welche Route?
00:56:52: Und ich kann musikalisch einen Bausertauschen Namen aus, gibt es viele Beispiele von, auch sehen und verstehen, wo das hingeht, warum die.
00:56:59: irgendwie freue ich mich immer darüber, dass der, nennt das mal positiv, der Virus Hip Hop, dann bis dahin geht, dass er auch den Pop und die anderen Elemente alle so ein bisschen infiziert, weil er halt so eine schönen Kern hat, der sich immer wieder reproduziert.
00:57:13: Ich merke aber auch, und das ist das Interessante, dass das, was ihr hier gerade beschreibt, was die Kinder da vor der Bühne hatten, diese Wucht und Macht, die das Ganze in dir auslöst, so.
00:57:24: Das ist nicht massentauglich.
00:57:26: Das wird's, glaube ich, auch ganz, ganz selten sein.
00:57:27: Das funktioniert irgendwie mal mit einem gewissen Side-Case-Effekt.
00:57:31: Also wenn ich mir ein Travis Scott Konzert, ich mach keine großen Fässer auf, nicht falsch verstehen.
00:57:35: Aber wenn ich dann sehe, wie welche Energie da, oder beim Kendrick Lama, was dafür Energien entstehen, dann merkst du schon, das hat eine ähnliche Ader, das ist eine andere Zeit und so, aber du merkst Energien, die nicht massenkompatibel sind und trotzdem massenkompatibel werden.
00:57:48: Aber im Kern geht das immer verloren.
00:57:51: Das merk ich nämlich auch.
00:57:53: Trotzdem, und das ist das Schöne, gibt es auch heute immer noch wieder diese kleinen... Inseln.
00:58:00: guter alter freund von mir ist laser pie hat gerade ein neues tape rausgebracht hat mir geschickt ich höre das und denkt mir wer werdet ihr nicht kennen?
00:58:07: werden da draußen die laute nicht kennen?
00:58:08: vielleicht werden sie nie kennen.
00:58:09: aber das ist egal weil er macht etwas von dem ich merke wie es hundert prozent aus ihm herauskommt.
00:58:15: und das ist das was mich daran bis heute fasziniert dass dann auch die streaming zahlen egal sind und auch kommerzialisierung egal sind.
00:58:21: und dann komme ich wieder hierher.
00:58:23: und höre mir Blitzen auf die Organisation an und ich weiß am zwanzigsten zwölfen können sie alle zu euch kommen und zugucken und das ist irgendwie romantisch wie es klingt wichtiger
00:58:32: als
00:58:33: als das Ding jetzt nochmal in den Schad stattfindet oder so.
00:58:36: und das ist für mich dann irgendwie der Frieden, den ich damit finde, auch wenn ich die gleichen Probleme und vielleicht auch den Ärger, den du in der Faust hast.
00:58:43: So, das heißt ich verstehe das und trotzdem fühlte sich im Ende an wie es geht erst mal darum, was man macht.
00:58:49: Könnt ihr Versteht ihr
00:58:52: was?
00:58:53: Ich sehe das genauso.
00:58:55: Wenn Dan Schott als Crew noch auftreten würde und nicht leider einer von den Rappern verstorben wäre, hätten die bestimmt auch was Neues gemacht.
00:59:01: Das hat mich gefeiert.
00:59:02: Das würde ich auch jetzt noch feiern.
00:59:04: Wenn die jetzt einen neuen Song rausbringen würden, der sich so anhören würde, wie damals, würde ich abgehen, wie irre.
00:59:11: Ein super Beispiel ist zum Beispiel die neue LP von LL Cool J, die ich gehört habe und zutiefst enttäuscht war.
00:59:20: die
00:59:21: aber kommerziell erfolgreich ist, weil sie sehr eingänglich ist, sehr musikalisch, von sehr guten Musikern produziert, sehr perfekt, sehr modern, ist aber nicht meins.
00:59:34: Ich hab mir die Platte geholt und hab sie extra nicht gehört, hab gewartet auf einen guten Moment.
00:59:39: Weißt du wo ich sage?
00:59:40: Okay, jetzt hab ich meine Ruhe, ich bin im Auto, ich fahr jetzt hier fünfhundert Kilometer, jetzt mach ich mir die an und jetzt zieh ich mir die rein und hör die und denk, ja.
00:59:51: Gut, gemacht, ja, da, aber findet kein Song bei mir auf der Playlist statt.
00:59:58: Und das ist halt eben das.
00:59:59: Die Musik, die ist jetzt, die ist halt eben auch wirklich perfekt gemacht.
01:00:03: Das sind ja auch richtig Musiker.
01:00:05: Geh mal noch ein letztes Mal auf Bowser, der kann ja Klavier spielen, der kann ja alles.
01:00:09: Er ist ein richtig guter Typ.
01:00:11: Ist halt eben nur nicht meins.
01:00:13: So, und von daher hätten wir da die gleichen Probleme.
01:00:17: Wie damals.
01:00:19: Damals fand unsere Musik nur ein Bruchteil der Menschen gut und die würden das heute auch so finden.
01:00:23: Und das ist auch am zwanzigsten so.
01:00:26: Ich meine, wir machen ja echt viel Tromo und mit ein bisschen Glück haben wir auch ein volles Haus im Zack, aber nicht in der Merkur Arena.
01:00:36: Denn selbst wenn wir die alle abholen würden von zu Hause, würden wir die Merkur Arena jetzt wahrscheinlich nicht vollkriegen.
01:00:42: Weil irgendwie ist das auch egal am Ende.
01:00:43: Ist total egal.
01:00:45: Das Zack ist ja auch ein cooler Laden, ist sogar viel cooler.
01:00:48: Ja.
01:00:49: Ja.
01:00:50: Du wirst eben noch was sagen, Detlef.
01:00:53: Ähm, ne.
01:00:54: Ne.
01:00:54: Alles gesagt.
01:00:58: Habt ihr das Gefühl, weil wir das, wer bei ihm gerade so wollte oder ich ja so in einer neuen Gerede gehalten habe, guckt ihr noch auf heute und seht ihr überall immer auch nochmal Quellen, die... den gleichen Impuls haben, den ihr früher hattet.
01:01:10: Egal, ob sie ganz weit unten im Keller sind, spürt ihr das?
01:01:14: Das Gleiche?
01:01:15: Irgendwie in den Künstlern, wenn ihr sie heute beobachtet?
01:01:17: Jetzt bezüglich Rap, richtig?
01:01:19: Richtig.
01:01:20: Ja, es ist auch vielleicht
01:01:22: das gesamte hip-hop-kulturelle Gefühl, wenn ihr das seht.
01:01:25: Gebt mir was ich will.
01:01:26: Ganz klar, so Künstler wie Helikopter, DP, da spürt man das, wo die eigentlich herkommen.
01:01:34: Die kommen so aus der... Die kommen aus den Hip-Hop-Wurzeln und das hört man auch.
01:01:44: Wir haben jetzt DP bei Pineas auf Hip-Hop in Heidelberg gehabt.
01:01:48: Klar, das ist eine relativ junge Künstlerin, die startet voll durch.
01:01:54: Das war super.
01:01:56: Trotzdem passt das, hat es perfekt reingepasst bei Peinester Fepop.
01:01:59: Peinester Fepop ist ja gewidmet der ersten Hip-Hop-Generation und trotzdem hat eine DP da sehr gut reingepasst.
01:02:06: Die ist da an dem Abend zusammen aufgetreten unter anderem mit Chorei und Toniellen.
01:02:13: Das war einfach sehr stimmig.
01:02:15: Bei Peinester Fepop im letzten Jahr war dann auch Heliokopter, hat auch super gepasst.
01:02:23: So, das
01:02:24: sind die richtigen.
01:02:26: Es ist lustig.
01:02:27: Ich zitiere, wenn ich Leuten die Pi beschreibe, immer von mit ihrer Zeile, von irgendeinem Song vor ein paar Jahren.
01:02:33: Ich rap mit Leuten, die dein Vater schon gefeiert hat.
01:02:36: Und das bebringt das kulturell auf den Punkt, wo sie herkommt und wo sie sich auch selber verortet.
01:02:41: Ich weiß ja, wenn du noch einen hast, Robert Gerne, gebt dann doch dazu, was dir Zeitgeist angeht.
01:02:50: durch das fünftigjährige Jubiläum von hiphop vor vor zwei oder drei Jahren ist auch schon wieder ewig her, ohne eigentlich viele noch mal so aufgerüttelt wurden, also du siehst das jetzt auch dadurch, dass schlieber twins viel unterwegs sind mit der kora, dass auch die die Königsklasse viel mit Porsche und Main Concept, dass viele Künstler aus unserer Generation und aus unserer Zeit dann doch noch so gefragt sind, dass die die Concertlocations füllen und eine gute Zeit haben und den Leuten was Gutes mitgehen.
01:03:29: Und das finde ich halt eben weltweit betrachtet sehr schön, weil neben LL Cool J, wo ich finde das Album ist ein Ausfall, Gab's auch coole Sachen, also ich find's zum Beispiel von Snoop Dogg, das neue Album find ich super, ich find von Redman das neue Album super, ich find die neuen Public Enemy Sachen super.
01:03:49: Haftour hat ein supergeiles neues Album rausgebracht.
01:03:53: Die sind also alle nochmal irgendwo wach geworden und haben sich nochmal wach geschüttelt und du hörst da viel alte Wurzeln.
01:04:01: Du hörst viel gute Musik, die du früher gehört hast, die aber, und da kommt man auch wieder, Passend zu dem, was ich eben gesagt habe, kommerziell halt eben nicht so erfolgreich sein werden, weil die zu sehr an ihren Wurzeln sind.
01:04:13: Mal von so Big Players wie Snoop Dogg abgesehen, der ja im Grunde genommen machen kann, was der Wilhelmikofon und erfolgreich ist.
01:04:23: Das finde ich gut.
01:04:23: Von daher macht mir Hip-Hop wieder mehr Spaß, als es davor die zehn Jahre gemacht hat, wo ganz, ganz viele Sachen, die rausgekommen sind, gerade aus Deutschland, überhaupt gar nicht meins waren.
01:04:34: wo ich dann in der Ambient-Elektro-Coffee-Marmwelt abgetaucht bin und mit Hip-Hop mehr oder weniger nichts zu tun haben wollte, weil ich das ganz ruhig finde, was da rauskam an Musik.
01:04:48: Ja, aber ich glaube, dass ich das Schöneste... Ja, schön, mach mal, Detlef.
01:04:51: Ich finde, meine Entscheidung ist, wenn du Ö-Fürzig, Ö-Fünftig bist, alles cool, aber wenn du dann ganz verkrampft versuchst, die achtzehnjährigen zu erreichen.
01:05:03: Dann ist das zum Scheitern verurteilt.
01:05:06: Das macht doch auch keiner, oder?
01:05:07: Ja,
01:05:08: es gibt schon.
01:05:10: Es geht immer um neue Zielgruppen.
01:05:12: Dann habe ich die glücklicherweise nicht gehört.
01:05:17: Das ist zum Scheitern verurteilt, weil die Jüngeren, die hören deinen Kram, wenn sie Bock drauf haben und wenn du dich denen so aufdrängst, das machen andere besser.
01:05:32: ist es einfach mal eine Tatsache, dass sich jüngeres Publikum von jüngeren Interpreten grundsätzlich erst mal angesprochen fühlt.
01:05:41: Aber
01:05:43: man muss einfach sein Ding machen und es findet sein Publikum.
01:05:47: Und ich bin auch immer wieder überrascht, wie viele Jüngere dann doch auf einmal auftauchen und sagen, hey, feier ich ab, geil.
01:05:58: habe ich zwar, kann ich gar nicht von früher kennen, weil ich da noch gar nicht geboren war, aber geil das Ding.
01:06:04: Und ich glaube, ehrlicherweise ist das, was ich hier mit diesem schönen Gespräch bei uns auf der Plattform irgendwie erreichen möchte, wollte, dass was ihr wahrscheinlich in der Halle, in der im zwanzigsten zwölften, einen Abriss veranstalten werde, wenn es sie danach dann nicht mehr gibt.
01:06:20: Entschuldigung an dieser Stelle.
01:06:23: dass es diesen Schmetterlingseffekt hat.
01:06:25: Dass es einfach die richtigen Leute trifft.
01:06:27: Ihr werdet da eine Horde alter Männer und vielleicht auch Frauen vor der Bühne stehen haben, die alle feiern.
01:06:33: Fast vor dreißig Jahren erzählen sie waren schon dabei.
01:06:35: Wichtig ist, dass da auch vielleicht eine kleine Hand vor jüngerer Leute sind, die davon inspiriert werden.
01:06:41: Da macht ihr doch gerade das supergeile Ticket Verlosung.
01:06:44: Also ihr habt doch die junge Zielgruppe gepachtet.
01:06:46: Also vielleicht gehen die Tickets ja an jüngere Leute.
01:06:51: Wichtig ist, dass es an die Richtigen geht.
01:06:53: Das ist das Entscheidende.
01:06:55: Also uns haben auch schon junge Künstler hier aus der Umgebung gefragt, ob sie vorbeikommen können und so.
01:07:00: Das freut uns dann auch.
01:07:03: Aber im Großen und Ganzen hast du natürlich recht.
01:07:06: Das war auch letztes Jahr schon so.
01:07:08: Wir treffen da jetzt Leute.
01:07:10: die du vor dreißig Jahren gesehen hast, die sind dann jetzt immer noch dabei.
01:07:17: Wichtig ist, dass die Jungen kommen und die wie so einen Schmetterlingseffekt ein bisschen von denen mitnehmen und vielleicht die gleiche Energie in die nächste Generation bringen.
01:07:24: Denn das muss ich sagen am Ende des Tages, ich höre mir das an und man kann es einfach in die nächste Generation geben.
01:07:30: Sie sollen sich's anhören, dann verstehen Sie vielleicht ein kleines bisschen, was dein Blitzmob ist und war, auch wenn er nicht auf Streamingplattformen stattfindet.
01:07:36: Aber bei uns.
01:07:38: Ja, genau.
01:07:39: Und das ist halt eben das, was heutzutage nicht mehr passiert.
01:07:45: Du kannst es ja hören, du kannst es dir ja besorgen.
01:07:48: Du kannst jemanden finden, der die Platte hat, der dir die als NW-III schickt und so Geschichten.
01:07:55: Aber das ist einfach, Musik ist von Spotify so kaputt gemacht worden, so überflutet der ganze Kanal.
01:08:03: Das ist... Zu leicht, das an Musik ranzukommen.
01:08:07: Es kostet nichts.
01:08:08: Jeder hat eine Flatrate.
01:08:09: Ich hör mir ein Song an und dann habe ich mich wieder vergessen.
01:08:11: Mich interessiert nicht, welcher Interpreter es ist.
01:08:13: Da ziehe ich mir mal einmal durch und dann ist es gut.
01:08:16: Das war mal anders.
01:08:19: Ich merke das bei mir selber.
01:08:20: Ich habe da drüben alles stehen.
01:08:21: Plattenspieler, Schaltplatten, alles da.
01:08:26: Du kannst es an der Hand abzählen, wann ich das letzte Mal die letzten vier Jahre an den Schaltplatten war.
01:08:33: Weil es einfach so einfach ist, bevor ich meine Schaltplatten durchsuche, gehe ich bei iTunes rein und such's da, weil ich eVol am Computer sitze.
01:08:42: Und das wird sich, glaube ich, nicht mehr ändern.
01:08:46: Ich habe drei Dinge zum Abschluss.
01:08:48: Vielen Dank für eure Zeit.
01:08:50: Es war mir total wichtig, dass wir hier gemeinsam den Blitz nochmal ein bisschen Raum geben.
01:08:54: Zweitens, viel Erfolg und ich wünsche euch alles Gute für dieses Event, diese Veranstaltung im Zack.
01:09:00: dass da wirklich die Menschen kommen, die es verdient haben, diesen Abend zu feiern auf beiden Seiten vor der Bühne und auf der Bühne.
01:09:07: Und drittens, ein kleiner Wunsch, überzeugt verdammt nochmal die anderen davon, den Kram irgendwo verfügbar zu machen.
01:09:15: Und bleiben wir uns irgendwas einfallen lassen, aber das muss, das muss, das muss es die nächsten Generation geben.
01:09:22: Ja, dann hake ich direkt bei drei ein, finde ich, finde ich tatsächlich auch, vielleicht hast du ja eine Idee, wie man das machen kann.
01:09:31: Also,
01:09:31: Adresse vom Daniel und vom WKH.
01:09:33: Müssen wir
01:09:33: noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten.
01:09:35: Ja, ach du, da häng ich ein bisschen mit dem, was du auch am Anfang gesagt hast.
01:09:39: Einfach machen.
01:09:41: Einfach machen.
01:09:43: Es gibt so viele Releases, von denen ich weiß, wo die Dinge nicht alle sauber geklärt wurden.
01:09:48: Und es einfach so verschwimmt in dieser Welt.
01:09:50: Buche kein Richter, kein Kleger.
01:09:52: Und mehr sage ich nicht dazu, aber in diesem Sinne... Danke.
01:09:58: Danke.
01:09:58: Niko, also ich sage auch mal Danke, dass du uns aus der Gruft holst.
01:10:03: Für die Einladung, ja.
01:10:04: Und wirklich freuen, möglichst viele am zwanzigsten zwölf, eine Düssel auf dem Zack zu sehen.
01:10:09: Gibt noch ein paar Karten.
01:10:11: Kommt vorbei,
01:10:12: bringt ein Bild schon mit.
01:10:13: Leute müssen sich beeilen, wenn sie
01:10:15: eine Karte... Ja, wird langsam eng, ne?
01:10:17: Ja, wenn sie eine Karte bekommen wollen.
01:10:19: Ja, wird super.
01:10:20: Wir freuen uns sehr darauf.
01:10:21: Vielen Dank für die Einladung.
01:10:23: Es war mir ein Fest, es war mir eine Ehre.
01:10:25: euch viel Erfolg da.
01:10:26: und das war Baxman.
01:10:27: drei sechzig bis zum nächsten mal aber jetzt alle rein ins internet googeln hört euch diese platte an.
01:10:33: vorher red ich nicht mehr mit euch da draußen.
01:10:34: so viel ist klar.
01:10:35: also der blitz maub wird euch holen.
01:10:37: ihr gott verdammt seel.